Baldiso Camp 2020

4 Tage beim Deutschen Bergmeister...

Rennrad Race Camp

 

Vom 01.09.2020 - 04.09.2020 war ich im Rennrad Camp beim Deutschen Bergmeister Sebastian Baldauf.  Das Camp fand im wunderschönen Allgäu / Niedersonthofen statt.  Auf dem sehr genau durchdachten Programm stand Trainingstheorie, mentales Training, Ernährung, Fahrtechnik, gemeinsame Ausfahrten und Training neben dem Rennrad. 

 

Angekommen im schönen Niedersonthofen wurde im Hotel eingecheckt und schon ging das Camp mit der Wilkommens Runde los. Neben mir waren noch Felicitas vom Team Baier aus Landshut und Jan aus Offenbach vor Ort. 

Beim Betreten von Sebastian´s Showroom sind mir sofort seine unzähligen eingerahmten Trikots, aus seiner aktiven Profi Karriere aufgefallen. Spätestens jetzt wurde mir klar, das vor mir ein absoluter Radsport Profi sitzt. Sebastian war 10 Jahre Radprofi und hat bei etlichen internationalen Rundfahrten wie z.B bei der Czech Cycling Tour das Bergtrikot erobert. Zu dem wurde Sebastian Deutscher Bergmeister. Direkt nach seiner aktiven Karriere war Sebastian im Allgäu auch als Skilehrer unterwegs. In den Mittagspausen nutze er die Zeit und ging Langlaufen um seinen Körper gezielt vom Profisport abzutrainieren! 

 

Da es seit meiner Abreise aus Vohburg bis ins Allgäu regnete, hat Sebastian die Theorie vorgezogen.  Der erste Vortrag war die Trainingslehre.  Hier ging es darum wie man sinnvoll und erfolgreich trainiert. Wie ein Trainingsplan auszusehen hat und wie man ihn umsetzt. Vortrag zwei ging um das Thema Ernährung. In unserer Gruppe konnte jeder interessante Erfahrungen und Tipps einbringen.  Beide Vorträge haben auch viel miteinander gemeinsam und durch Sebastian´s Erfahrung aus seiner Profi Karriere, konnte man viel Wissen mit nach Hause nehmen. Vor allem ist es wichtig seinen Körper zu kennen und seine Reaktionen richtig einzuschätzen.

 

Am zweiten Tag ging es gleich mit einer Überraschung los. Kilian Rietzler, aktueller Profi bei den Maloja Pushbikers begleitete uns den ganzen Tag.  Los ging es von Niedersonthofen in Richtung Oberjoch. Zu Beginn wurden uns die Handzeichen aus dem Peloton vermittelt und erklärt.  Wenn man z.B vom Sitzen aus in den Wiegetritt wechselt oder seinen Mitfahrern vor Schlaglöchern oder Hindernissen warnt. Unten am Fuße des Oberjoch´s waren wir bereits gut warm und haben nun den sogenannten 20 Minuten Test besprochen.  Das Ergebnis des 20 Minuten oder auch umgangssprachlich FTP Test genannt, stellt die maximal mögliche Dauerleistung über eine Stunde dar.  20 Minuten bergauf fahren an der Schwelle mit einem Puls von 170 kann durchaus lange sein. Oben angekommen am Oberjoch "Deutschlands höchstgelegenes Ski- und Bergdorf" zeigte uns Kilian seine aktuellen Skills und mit dem Rennrad auf dem Hinterrad.  Auf 1200m war es spürbar kälter und das Wetter schlug um! Nun strömte es aus allen Wolken und wir suchten Schutz an einer kleinen Berghütte. Wie das Wetter vorbei gezogen ist, ging es weiter und kurz darauf ging fing es plötzlich wieder voll zu Regnen und Hageln an. Nun bergab im strömenden Regen und am Hinterrad von Kilian. Es klingt ziemlich verrückt, aber es war eine unglaubliche Erfahrung bei nasser Strasse, bergab am Hinterrad eines Profis zu sein.  Die Technik macht hier eindeutig den Unterschied! Nach dem überstandenen Wetter ging es zum Thema Intervall Training.  30 - 30 Intervalle stehen auf dem Programm. Das heißt man fährt 30 Sekunden mit richtig Power und erholt sich anschließend 30 Sekunden. Anschließend geht das ganze von vorne los. Nach 8 Wiederholungen war ich richtig geschafft! Parallel zum Camp lief auch das größte Rad Event der Welt, die Tour de France! Sehr interessant war wie ein Profi das Geschehen in Frankreich beurteilt. Für mich persönlich war es eine tolle Erfahrung über die Tour, den Werdegang von Kilian oder über das Material zu fachsimpeln. 

Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel, ging es zum dritten Vortrag - Mentaltraining. Sebastian ist Dipl. Mentaltrainer. Mentaltraining ist ein richtig interessantes Thema, vor allem kann man dieses Thema nicht nur im Sport anwenden, sondern auch Beruflich oder im privaten Bereich. Wir haben einige Tests ausprobiert und ich war erstaunt zu was Körper/Geist/Kopf in der Lage sind!

Danach ging es gemeinsam zum Abendessen und wir ließen den Tag ausklingen.

 

Am dritten Tag ging es durch das schöne Tannheimer Tal.  Bevor wir los fahren, zeigt uns Sebastian wie wichtig Balance und Gleichgewicht sind. Sebastian ist eingeklickt in die Pedale und hat nur eine Hand am Lenker. Dann steht Sebastian feinfühlig auf der Stelle und hält die Balance.

Sebastian hat uns perfekt geguided und uns bestens durch das wunderschöne Allgäu geführt. Dieser Tag stand im Fokus unserer Talente! Wir haben viele verschiedene Übungen ausprobiert. Felicitas und Jan waren am Berg zuhause und haben dort ordentlich performt. Meine Stärke ist deutlich der Sprint. Alles raus zu hauen und bis zum nächsten Ortschild, voll in die Pedale treten.  Sehr interessant war das taktische Verhalten in solchen Rennsituationen. Das hat uns Sebastian bestens erklärt und uns genau gesagt auf was es zu welchen Zeitpunkt ankommt. Über das ganze Camp haben wir verschiedene Formen des Windschatten Fahrens gelernt und geübt.  Der belgische Kreisel oder das Echelon sind nun geläufig und bringen auf Dauer einen erheblichen Vorteil. Das zeigt wie wichtig ein funktionierendes Teamwork sein kann!

Nach der erfolgreichen Ausfahrt haben wir bei Sebastian verschiedene Stabilitätsübungen probiert und gelernt, das Fitness und Stabilitätsübungen die Leistungen auf den Rad deutlich verbessern können. 

Beim Abendessen hat Sebastian viel aus seiner Profi Karriere berichtet und hat uns zu jeder Zeit unsere Fragen beantwortet. 

 

Nun ist es schon Freitag Vormittag, die Koffer sind mit viel Wehmut gepackt und im Auto. Wir starten von Niedersonthofen aus bei traumhaften Wetter in Richtung Riedbergpass. Wir durchqueren viele bekannte Wintersportorte im Allgäu, wie Bolsterlang, Ofterschwang oder Bad Hindelang. Als leidenschaftlicher Wintersportler übersehe ich wohl keinen einzigen Skilift und Gondeln in diesen 4 Tagen. 

Vor dem Riedbergpass gab es nochmal eine kleine Ansprache was uns jetzt zu erwarten hat. Der erste Teil des Riedbergpasses ist eine wirkliche "Rampe" mit teilweise 17% Steigung. Kurve und Kurve ging es hoch zum Skiort Grasgehren. Hier hätten wir Snowboarder bereits zweimal eine Fortbildung auf den Snowboardcross Kurs gehabt, doch jedes mal funkte der Snowboard Weltcup dazwischen. Oben angekommen ging und es nun schnell die andere Seite des Passes bergab. Durch Sebastians vermittelte Technik habe ich auf Abfahrten noch mehr an Sicherheit gewonnen.  Über das Silbergratsgfäll ging es weiter durch das Rohrmoos, wo wir an einer urigen Alm eine Pause gemacht haben. Danach ging es nochmal über eine rasante Abfahrt bergab.  Das Allgäu bietet eine traumhafte Kulisse! 

Nun sind wir wieder am Hotel in Niedersonthofen.  Wir waren ein tolles Team und hatten zusammen eine fantastisch gute Zeit. 

 

Insgesamt waren es 323 KM, 4738 Höhenmeter, fast 11000 verbrannte Kalorien, eine menge Theorie und eine mega Gaudi! 

 

Sebastian ist ein transparenter, ehrlicher und offener Mensch. Seine Art und Leidenschaft hat mich sehr begeistert und ich bin fasziniert, wie viel Talent in einem Menschen stecken kann.  Mit Sicherheit werde ich in Zukunft öfters bei den Camps von Baldiso und Sebastian sein! 

Die aktuellen Rennrad Camp Termine, so wie seine tollen Bikes findet man unter:

 

www.baldiso.com - fast and clean